Namibia, eine Entdeckungsreise im September 2018
Seit gefühlt mehr als 10 Jahren unterstützen wir, Carmen und Manfred Keldenich, die Kinder- und Familienhilfe Namibia.
Beginn war die Mittagspause bei einer Weiterbildung an der Algarve. Norbert Rothausen warb so erfolgreich um seine Herzenssache, dass wir nicht widerstehen konnten. Seither spenden wir monatlich für die „Gute Sache“. Zwischendurch erreichten uns Mails von Norbert und manchmal ein persönlicher Brief unseres Patenkindes.
Soweit, so gut.
September 2017
Mal wieder ein Berufstreffen. Norbert erzählt von der anstehenden Reise 2018. Wir finden das super, melden Reiselust bei Norbert an und erhalten eine
Absage. Nur einen Monat später bekommen wir unerwartet eine Chance.
September 2018
Endlich geh es los. Wir sind sehr gespannt. Vorbereitet mit Informationen aus Internet, Literatur und den guten Tipps des Umfelds machen wir uns auf den Weg. Der Flug war gut, die Begrüßung des Tour Guides herzlich und los geht die Rundfahrt. Nach einem guten Frühstück mit Panoramablick über Windhoek kommt die große Ernüchterung. Wir besuchen einen Kindergarten am Stadtrand von Windhoek. Bei der Anfahrt tauchen Wellblechbauten auf. Mit jedem Meter weiter hinein in diese Siedlung wächst die Sprachlosigkeit. Viele Menschen, möglicherweise mehrere Tausend, leben in bescheidensten Verhältnissen. Die Straßen sind schlecht, Wasser und Toilette befinden sich nur an einem zentralen Ort.
Dann der Kindergarten. Immerhin aus Stein erbaut, sind die Verhältnisse für uns kaum fassbar. Der Boden Dreck und Staub, geschlafen wird mit mehreren Personen in einem Bett, die Matratzen liegen teilweise auf dem Boden, eine Küche die den Begriff nicht verdient. Und dann diese Gesichter. Die Kinder strahlen eine wunderbare Fröhlichkeit aus. Sie lachen und sind interessiert, freuen sich über ein paar Süssigkeiten die wir dabei haben. Es fehlt an vielem und trotzdem lachen sie. Das machtdemütig.
Dieses Erlebnis beschäftigt uns heute noch. Ich glaube sogar, das werden wir nie mehr vergessen. Die nächsten Tage verbringen wir damit das Land zu bereisen. Namibia ist groß, trocken, staubig, beeindruckend, ruhig, nein still. Diese Stille am Morgen. Du stehst auf und hörst nichts, gar nichts. Doch, Vogelgezwitscher. Wir lernen unsere deutsche Vergangenheit, die Tierwelt, die Pflanzenwelt kennen. Klaus unser Tour Guide, lehrt uns sogar die Weisheit der kleinen Regenzeit. Darüber schmunzeln wir noch heute.
Apropos Tierwelt
Mächtig beeindruckt waren wir davon. Elefanten, Adler, Rhinos, Springböcke, Steinböcke, Paviane, Erdhörnchen, Salamander, Pelikane, Robben, Seehunde, Oryx … Diese Vielfalt, die Nähe zu den Tieren, das hat uns immer wieder erstaunt.
Wir befahren den Rand der Namib, besuchen Sanddünen und fahren ans Meer. Namibia ist vielfältig, bunt und sehr beeindruckend. Ich fotografiere bis die Kamera streikt. Dann eben weiter mit dem Handy. Mehr als 4.000 Bilder bringen wir mit.
Und auch die Menschen sind bemerkenswert. Schwarz und weiß lebt neben- und miteinander. Die Arbeitslosigkeit ist zwar hoch, besonders bei den Jugendlichen, jedoch scheint es mit Namibia nach vorne zu gehen. Ganz besonders trifft das auf den Tourismus zu. Hier finden viele Menschen Jobs. Und da konnten wir sehen wie wichtig unsere Spenden sind. Alles,
ausschließlich alles, steht und fällt mit Bildung. Kinder mit solider Schulbildung haben deutlich besser Chancen im Beruf. Unsere Spenden sind sehr wichtig!
Im weiteren Verlauf standen Besuche im Anistemi College und bei den Pflegefamilien an. Wir lernten unsere Schützlinge persönlich kennen und konnten die sehr wertvolle Arbeit von Sylvia und Ihrer Crew sehen. Sehr beeindruckt haben uns auch die Pflegeeltern. Hier erhalten die Patenkinder ein Zuhause, eine Familie. Ein unschätzbarer Wert bei einem Umfeld von Drogen, Prostitution und Kriminalität.
Chapeau! Das ist echte Menschlichkeit. Schließen möchte ich mit dem Satz.
Namibia hat uns tief beeindruckt und erfahrungsreicher gemacht.
Carmen und Manfred Keldenich